Treibholz-Mallorca auf DaWanda

30. Juli 2014

Kokoswasser!

Madonna ist angeblich so von Kokoswasser überzeugt, dass sie einen Millionenbetrag bei einem US-Hersteller investiert hat und sich während ihres schweißtreibenden Trainings mit Kokoswasser stärkt. R & B-Ikone Rihanna und Starlet Sienna Miller tragen ein Kokoswasser-Tetrapak wie eine hippe Handtasche mit sich herum. Kokoswasser als Schlankdrink. Kokoswasser als Krebsschutz, Kokoswasser als Hitzeschutz und Kokoswasser als neuer Sportlerdrink. Die Liste der angeblichen Wunderwirkungen ist lang. Doch was kann Kokoswasser wirklich?
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Die Wahrheit über Kokoswasser

Zunächst zu den Fakten. Unter Kokoswasser versteht man die klare Flüssigkeit aus der noch unreifen, grünen Kokosnuss. Es ist nicht zu verwechseln mit Kokosmilch, der sehr kalorienreichen, weißlichen Flüssigkeit, die aus der reifen Kokosnuss hergestellt wird. Das durchsichtige Kokoswasser hingegen ist sehr kalorienarm. Der Gehalt liegt zwischen 15 und 20 Kalorien pro 100 ml. Es enthält etwas Eiweiß, ein paar Kohlenhydrate. Bei uns wird Kokoswasser inzwischen in Flaschen oder Tetra Paks angeboten. Es gibt bereits mehrere Sorten, auch in Bioqualität. Der Preis liegt zwischen 1,80 € und 2,30 € für konventionelles Kokoswasser, bei Bio ist er etwas höher. Der Geschmack ist leicht säuerlich, leicht süßlich, nicht besonders ausgeprägt. Die Konsistenz ist etwas dickflüssiger als Wasser.

KOKOSWASSER ALS SPORTLERDRINK

Eine Studie der Indiana University Southeast in New Albany zeigte, dass Kokoswasser einen für ein Getränk sehr hohen Kaliumgehalt hat und mit üblichen Sportgetränken durchaus mithalten kann. Bei sehr langanhaltenden und schweißtreibenden Aktivitäten allerdings ist der Natriumgehalt nicht mehr hoch genug. Ein Blick in die renommierte Nährwerttabelle Heseker zeigt dennoch: Der Mineralstoffgehalt von Kokoswasser ist tatsächlich beachtlich. Bei Kalium liegt er in der Tat recht hoch, bei Calcium, Magnesium und Natrium ist er aber mit einem gut mineralisierten Mineralwasser zu vergleichen. Der Eiweißgehalt ist mit 1 Gramm pro 100 Gramm zu vernachlässigen, ebenso der Vitamingehalt. Sie sind nur in geringen Mengen vertreten.

SCHLANKWUNDER KOKOSWASSER?

Zum Abnehmen taugt Kokoswasser allerdings nicht. Es sei denn, man ersetzt damit hochkalorische Getränke. Wer täglich 1 Liter Cola oder Apfelsaft trinkt und den durch Kokoswasser ersetzt, kann ordentlich Kalorien sparen. Ein Stoffwechsel anregender Effekt von Kokoswasser ist allerdings nicht belegt. Schwierig sind auch die gesundheitlichen Wunderwirkungen, die oft im Zusammenhang mit Kokoswasser genannt werden. Diskutiert wird ein Anti-Aging–und Zellschutz-Effekt, der auf die angeblich enthaltenen Cytokinine zurückgeführt wird. Ein Herzschutz durch Kokoswasser ist allerdings möglich. Immerhin erlaubte die US-Gesundheitsbehörde FDA für Kokoswasser-Verpackungen den Aufdruck: „Kann das Risiko von Bluthochdruck senken”.

Als Schlankmacher flop, als Fitmacher top

Kokoswasser zu trinken schadet sicherlich niemandem, so lange man bei den naturbelassenen Sorten bleibt. Als Schlankdrink ist es ungegeignet. Als Sportlerdrink und Durstlöscher durchaus empfehlenswert. Was den gesundheitlichen Wert von Kokoswasser anbelangt, fehlen noch wissenschaftliche Studien. Er ist möglich, aber noch nicht ausreichend belegt. Wer also den hohen Preis für Kokoswasser ausgeben möchte, sollte das ruhig tun. Vielleicht wird er ja 100 Jahre alt.

 

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