Treibholz-Mallorca auf DaWanda

15. November 2014

Ernährungsmythen: Wahr oder Falsch?

Und von Schokolade kriegt man Pickel? Jeder kennt solche und ähnliche Weisheiten rund um die Ernährung. Richtig oder falsch? Zehn Weisheiten - und was dahinter steckt. 



Brauner Zucker ist gesünder als weißer

Stimmt nicht! Es gibt keinen Unterschied in Zusammensetzung, Energiegehalt oder Süßkraft. Brauner Zucker wirkt allenfalls "natürlicher" und erscheint daher vielen gesünder als der strahlend weiße, der schon durch den Begriff „Raffinade“ irgendwie nach Erdöl klingt. Bevor Zucker gereinigt und kristallisiert wird, ist er braun und grobkörnig. Es klebt nämlich noch Sirup an den Kristallen, der für die Farbe und einen leicht karamelligen Geschmack sorgt. Wer also die teuren braunen Würfel aus tropischem Zuckerrohr zum Tee serviert, kann allenfalls optische Gründe ins Feld führen: Sie sehen einfach hübscher aus als die altbekannten weißen Stückchen aus der Zuckerrübe.


Abends essen macht dick

Stimmt nicht! Fürs Gewicht ist nur entscheidend, wie viel man am Tag isst, und nicht wann. Eine Studie über zehn Jahre mit mehr als 7000 Frauen und Männern zeigte im Hinblick auf das Gewicht keinen Unterschied zwischen Früh- und Spätessern - sonst müssten zum Beispiel Spanier mit ihrem späten Abendessen die dicksten und ungesündesten Europäer sein.


Muscheln soll man nur in Monaten mit "R" essen

Stimmt! Wobei sich die Gründe dafür geändert haben: Früher war die Kühltechnik nicht so gut wie heute, und Muscheln wären in der warmen Jahreszeit schnell verdorben. Heute sind zwei andere Aspekte entscheidend: Die Muscheln aus heimischen Gefilden, vor allem dem Wattenmeer, laichen im Mai. Und danach sind sie ausgepowert und schmecken erst mal nicht. Außerdem: Eine Muschel filtert bis zu 50 Liter Meerwasser pro Stunde und speichert Schadstoffe - und im Sommer verunreinigen die Giftstoffe der Algenblüte das Wasser.


Nach dem Essen darf man mindestens eine Stunde nicht schwimmen

Stimmt nicht! Diese Mär hat vor gut 50 Jahren das amerikanische Rote Kreuz in die Welt gesetzt, als Warnung vor Magenkrämpfen und vor dem Ertrinken. Und auch in den Baderegeln der DLRG steht dieses Gebot gleich hinter der Warnung vor einem Kopfsprung in fremde Gewässer. Die Amerikaner sehen das inzwischen lockerer, und auch Sportmediziner empfehlen "gesunden Menschenverstand statt Blick auf die Uhr". Es kommt darauf an, was und wie viel man gegessen hat und wie intensiv man schwimmen will. Nach einer ausgiebigen Mahlzeit braucht der Körper seine Energie für die Verdauungsarbeit, man wird müde, die Muskeln sind schlapp. Sport wäre jetzt fehl am Platz, schwimmen sogar lebensgefährlich. Wer nach einem kleinen, leichten Imbiss ohne Anstrengung ein paar Züge schwimmt, wird sicher keine Probleme bekommen.


Schokolade macht süchtig

Stimmt! Die unstillbare Lust auf Schokolade ist zwar keine klassische Sucht wie die nach Zigaretten oder Drogen, aber nach einem Stückchen können viele nur schwer aufhören und haben Lust auf mehr. Das liegt nicht nur an opiat-ähnlichen Substanzen im Kakao, die gute Laune machen, sondern vor allem am Mix aus Kakao, Zucker und Fett, der so lecker auf der Zunge zergeht. Das belegt auch eine US-Studie mit Frauen, die regelmäßig Schokolade essen: Richtig zufrieden waren nur die, die echte Schokolade bekamen. Kapseln mit einem identischen Wirkstoff-Cocktail enttäuschten dagegen die Testesserinnen.


Von Schokolade kriegt man Pickel

Stimmt nicht! Auch wenn Millionen Frauen schwören, dass ihre Haut sofort mit Unreinheiten reagiert, sobald sie mehr als eine Rippe Schokolade essen. Trotzdem gibt es keinen Beweis für einen Zusammenhang zwischen Schokoladengenuss und verstopften Talgdrüsen, Pickeln oder Akne.


Eine warme Mahlzeit am Tag muss sein

Stimmt nicht! Solange der Körper die richtigen Nährstoffe bekommt, ist es völlig egal, ob sie warm oder kalt serviert werden. Für warmes Essen sprechen eher traditionelle Gewohnheiten oder dass etliche Lebensmittel nur gekocht genießbar sind, wie etwa Hülsenfrüchte und Kartoffeln.


Cola beruhigt den Magen

Stimmt! Selbst Leute, die nie freiwillig Cola trinken würden, schwören auf das braune Zuckerwasser, wenn ihnen der Stress auf den Magen schlägt. Es liegt an der Kohlensäure, die einen Überschuss an Magensäure abpuffert - den gleichen Effekt hat aber auch Mineralwasser. Gegen leichten Durchfall helfen Cola und Salzstangen, weil sie einen geringen Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust ausgleichen. Dafür sollte die Cola schon etwas abgestanden sein und Zimmertemperatur haben.


Bier auf Wein, das lass sein – Wein auf Bier, das rat ich dir

Stimmt nicht! Diesen Spruch gibt es nur in Deutschland, was wohl bedeutet, dass nirgends sonst Bier und Wein so fröhlich durcheinander getrunken werden. Wissenschaftlich haltbar ist beides nicht. Mögliche Erklärungen: Es sollte wohl der edle Wein nicht mit billigem Bier zugeschüttet werden. Auch galt Bier früher als "flüssiges Brot". Man glaubte, dass es genauso nahrhaft wie Brot sei und daher eine gewisse Grundlage im Magen schafft. So hätte man vom höherprozentigen Wein anschließend nicht so schnell einen sitzen.


Auf Kirschen soll man kein Wasser trinken

Stimmt zum Teil. Früher bekam man davon tatsächlich Bauchweh. Das Trinkwasser war damals oft stark mit Bakterien belastet. Die setzten zusammen mit den Kirschen einen Gärungsprozess in Gang, und man bekam Bauchkrämpfe, Blähungen und Durchfall. Das kann mit dem heutigen Wasser nicht mehr passieren. Allerdings können Kirschen auch ohne Wasser Bauchschmerzen bereiten. Auf der Schale sitzen Hefekeime, die sich nicht abwaschen lassen. Wer Kirschen schnell und in großen Mengen isst, schluckt die Schale mehr oder weniger unzerkaut runter und mutet seinem Magen auf einen Schlag große Mengen dieser Keime zu. Dagegen kommt die Magensäure nicht mehr an, und es fängt an zu gären. Wird dann noch Wasser getrunken, verdünnt das die Magensäure, und es gärt erst recht.



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